Paläographie ist eine Hilfswissenschaft der Geschichte, deren Aufgabe es ist, die lebendige Entwicklung der Schrift in ihren Einzelheiten an den überlieferten Schriftdenkmälern nachzuvollziehen. Sie arbeitet individuelle Besonderheiten, wie einzelne Buchstaben, Kürzungen, Satzzeichen heraus und untersucht den Duktus. Kurz gesagt, es handelt sich um die Hilfswissenschaft der Geschichte, die es uns ermöglicht, alte Texte zu lesen und zu verstehen, und die uns auch möglichst viel über die Situation und den Kontext ihrer Entstehung verrät.
2021 wurden die Protokolle des Rigaer Rathauses, die von 1603 bis 1890 in deutscher Sprache verfasst wurden, in das lettische Nationalregister des UNESCO-Programms „Gedächtnis der Menschheit / Memory of the World“ aufgenommen. Um die Zugänglichkeit der Protokolle und des in deutscher Sprache erstellten dokumentarischen Erbes zu fördern, organisierte das Lettische Nationalarchiv im Jahr 2022 in Zusammenarbeit mit Dr. Manfred von Boetticher kostenlose Online-Seminare zur Paläographie deutscher Handschriften des 17. – 19. Jahrhunderts auf der ZOOM-Plattform.
Da die Seminarreihe bei den Teilnehmenden auf eine sehr positive Resonanz stieß, wird sie auch in diesem Jahr fortgesetzt. Daher laden wir ganz herzlich sowohl neue Teilnehmende als auch Teilnehmende mit Vorkenntnissen ein. Für die Teilnahme an den Seminaren sind Deutschkenntnisse erforderlich.
Der Kurs umfasst 8 Lektionen (vom 18. Oktober bis 23. Dezember). Die Seminare finden jeweils mittwochs von 17:30-19:00 Uhr für Teilnehmende mit Grundkenntnissen (Gruppe 1) und von 19:15-20:45 Uhr für fortgeschrittene Leser (Gruppe 2) auf der ZOOM-Plattform statt. In den Seminaren besteht die Möglichkeit, die Lesefähigkeiten altdeutscher Handschriften zu erlernen und zu vertiefen.
Wir laden alle Interessierten ein, sich per E-Mail anzumelden: